Schlagwort: Philippe Paturel

Cannes Filmfestival 2017 – Tag 2: Buhrufe und technische Probleme
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Cannes Filmfestival 2017 – Tag 2: Buhrufe und technische Probleme

19.05.17 um 8:30 Uhr morgens, mein Tag 2 des Festivals, und es stand die Weltpremiere vom sehnlichst erwarteten, neuen Science-Fiction-Abenteuer Okja des koreanischen Regisseurs Bong Joon Ho (Snowpiercer) an. Doch nach nur wenigen Sekunden war klar, dass dies keine gewöhnliche Weltpremiere sein würde. Die Diskussion um die Cannes-Teilnahme der Netflix-Produktionen Okja und The Meyerowitz Stories beherrschte in den ersten beiden Tagen das Festival und kaum ist Okja am laufen, ertönen laute Buhrufe und Gepfeife beim Aufblitzen des Netflix-Logos im Kinosaal. Obendrein wurde auch noch schnell klar, dass es bei der Bildeinstellung ein technisches Problem zu geben scheint. Abgeschnittene Köpfe sind zwar kurzzeitig unterhaltsam, doch nach wenigen Minuten ohne Besserung in Sicht wurde es im Kino...
Cannes Filmfestival 2017 – Rückblick auf Tag 1
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Cannes Filmfestival 2017 – Rückblick auf Tag 1

Seit gestern ist erneut das alljährlich stattfindende, weltweit prestigeträchtigste Filmfestival in Cannes in vollem Gange und feiert hierbei sogar seine mittlerweile 70. Ausgabe. Ich habe die große Ehre, dieses Jahr für unsere kleine, aber feine Filmseite direkt von der Croisette zu berichten, wo sich, wie gewohnt, die Crème de la Crème des internationalen Kinos feiern lässt. Nach einer holprigen Anreise - von manchen Billigairlines sollte man sich besser fernhalten - stürzte ich mich also direkt in den von mir bereits heiß erwarteten Festivaltrubel. Doch entgegen aller Erwartungen und Erfahrungen bei anderen Festivals, ist die Organisation in Cannes, abgesehen von kleineren Startschwierigkeiten, die sich bei jedem ersten Festivalbesuch ergeben, in allen Belangen vorbildlich. Und auch ...
Kritik: Die feine Gesellschaft (FR 2016)
Filmkritiken, Französischer Film, Komödie, Krimi

Kritik: Die feine Gesellschaft (FR 2016)

Niemals werde ich mich an die Schönheit dieser Landschaft gewöhnen! Der Franzose Bruno Dumont (Humanität) ist ohne Frage einer der mit Abstand interessantesten Filmemacher, die das qualitativ hoch kompetitive, gegenwärtige französische Kino hervorgebracht hat. Philosoph, Poet, Gesellschaftsanalytiker und Meister des Kinos der Absurditäten sowie des abstrusen Humors – Bruno Dumont vereint in seinen Filmen viele Qualitäten in seinem ungewöhnlich-außergewöhnlichen Erzählstil. Dumont prägte hierbei beispielsweise so sehr, wie nur wenige seiner ebenfalls umstrittenen Kollegen, darunter Gaspar Noé (Irreversibel) oder der frühe Francois Ozon (Criminal Lovers), das sogenannte “Cinéma du corps” (Kino der Körper). Besonders auf die Spitze trieb Dumont all das 2003 in seinem naturalistischen...
Die besten Filme des Kinojahres 2015: Philippe stellt seine Lieblinge vor
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Die besten Filme des Kinojahres 2015: Philippe stellt seine Lieblinge vor

Auch dieses Kinojahr hatte für mich wieder genügend Momente zu bieten, welche mich zu Tränen rührten, zum Staunen brachten oder mir tagelang nicht aus dem Kopf gingen. Von den knapp 100 Filmen, welche ich dieses Jahr sehen konnte, habe ich in meinem diesjährigen Rückblick nun meine zehn Favoriten auserwählt und werde Euch diese nun kurz vorstellen. Für eine längere Bestenliste reicht es in diesem schwachen Kinojahr leider nicht. Was nicht heißen soll, dass es keine guten Filme zu sehen gab, davon gab es sogar einige. Das Problem ist eher, dass die wahrlich außergewöhnlichen Filme für mich persönlich dieses Jahr rar gesät waren. Natürlich habe ich bei meinem Jahresrückblick nur diejenigen Produktionen berücksichtigt, welche innerhalb des Jahres 2015 ihren deutschen Kino- oder anderweitig...
Filmkritiken

Die besten Filme des Kinojahres 2014: Philippe von CinemaForever stellt seine Top 15 Spitzenreiter vor

Autor: Philippe Paturel Auch dieses Kinojahr hatte für mich wieder genügend Momente zu bieten, die mich zu Tränen rührten, zum Staunen brachten oder mir einfach tage-, wenn nicht sogar wochenlang, nicht aus dem Kopf gingen. Von den über 100 Filmen, welche ich dieses Jahr sehen konnte, habe ich in meinem diesjährigen Rückblick nun meine 15 persönlichen Favoriten auserwählt und möchte euch diese nun kurz vorstellen. Warum ausgerechnet 15 Filme, fragt ihr euch jetzt wahrscheinlich? Ganz einfach: Ich habe genau so viele Filme dieses Jahr gesehen, die ich ganz besonders in mein Herz geschlossen habe. Hierbei habe ich natürlich nur diejenigen Produktionen berücksichtigt, welche innerhalb des Jahres 2014 ihren deutschen Kino- oder Veröffentlichungsstart feierten. Im Anschluss an die Top 15 gib...
Kritik: Mommy (CA 2014)
Drama, Filmkritiken

Kritik: Mommy (CA 2014)

Wir haben uns noch lieb, oder? Xavier Dolan machte direkt 2009 mit seinem ersten Film I killed my Mother international auf sich aufmerksam. Und das mit gutem Recht; zu frisch und selbstbewusst wirkte seine Inszenierung, zu geradlinig und souverän erzählte er eine Geschichte, die voll Hass(-liebe) und Geschrei ist. Er war 20 Jahre alt und verarbeitete mit dem Film die Beziehung zu seiner eigenen Mutter. Er selbst beschrieb den Film als "semi-biographisch". Vier Jahre und drei Filme, darunter das Meisterwerk Laurence Anyways, später erhebt er sich wieder mit einem Film, der, so viel darf man sich bei dem Titel und Plakat wohl denken, einmal mehr die Beziehung eines Jungen zu seiner Mutter behandelt. Bei Cannes gab es dafür den Preis der Jury, von Kritikern gab es Applaus. Schon die e...
Filmkritiken

Filmkritiken zu „A Long Way Down“, „Man of Tai Chi” und „Auge um Auge”

„A Long Way Down” (GB 2014) von Pascal Chaumeil, u.a. mit Pierce Brosnan, Imogen Poots und Aaron Paul Es ist Silvester und der durch eine Affäre mit einer Minderjährigen in Ungnade gefallene TV-Moderator Martin Sharp (Pierce Brosnan) hat vor sich um zubringen. Nur leider hat er sich dafür das beliebteste Hochhaus ausgesucht und wird von drei weiteren Todeswilligen gestört. Da wären Maureen (Toni Collette), die hauptsächlich mit der Pflege ihres schwerbehinderten Sohnes beschäftigt ist, die aufgedrehte Jess (Imogen Poots), die das Verschwinden ihrer Schwester nicht verkraftet und schließlich J.J. (Aaron Paul), der an Krebs leidet. Das Setup steht dementsprechend für einen niederschmetternden Feelbad-Film, doch die Vorlage zu „A Long Way Down“ stammt von keinem geringeren als Bestseller-Au...
Filmkritiken

Berlinale 2014 – Recap Nr. 1: „Snowpiercer“, „2030“, „Two Men in Town“, "Kumiko, the Treasure Hunter“ und “Zeit der Kannibalen”

Autoren: Philippe Paturel, Conrad Mildner „Snowpiercer“ von Joon-ho Bong, u.a. mit Tilda Swinton und Chris Evans Kaum zu glauben, doch nach Park Chan-wook („Stoker“) und Kim Jee-woon („The Last Stand“) überzeugt nun ein weiteres asiatisches Regiewunderkind mit seinem englischsprachigen Debütfilm. Bong Joon-ho, der in der Filmwelt bereits mit seinen gefeierten Dramen „Memories of Murder“ und „Mother“ für Aufsehen sorgte, bringt nun mit „Snowpiercer“ einen der ungewöhnlichsten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre in die Kinos, der mit seiner intelligenten Symbiose aus Anspruch und Unterhaltung dem Sci-Fi-Genre eine Frischzellenkur verpasst und den Zuschauer in eine neue Eiszeit im Jahr 2031 schickt, in der die letzten Überlebenden einer globalen Katastrophe Zuflucht in einem Zug gefun...
Filmkritiken

Die besten Filme des Kinojahres 2013: Philippe von CinemaForever stellt seine Top 20 Spitzenreiter vor

Autor: Philippe Paturel Der Großteil der obligatorischen Jahreslisten ist bereits an uns vorbei gezogen. Etwas später, aber sicherlich nicht schlechter, präsentieren nun die Autoren von Cinema Forever ihre Lieblinge des Jahres. Dafür reicht uns nicht nur eine Top-20, sondern es werden auch noch Preise verliehen. Die Oscar-Saison ist ja bereits eröffnet. Da darf also mit Awards locker um sich geworfen werden. Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Ausblick auf das Kinojahr 2014, wo ich euch verraten werde, auf welche Filme ich mich am meisten freue. Na dann mal ran an die Buletten! Erstens muss ich wohl sagen, dass es sich wieder einmal für mich bewahrheitet hat, dass sich am Ende des Jahres nicht unbedingt diejenigen Filme unter den persönlichen Lieblingen wiederfinden, von denen ich e...
Kritik: Der Hobbit – Smaugs Einöde (NZ/USA 2013)
Filmkritiken, Peter Jackson, Regisseure, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Der Hobbit – Smaugs Einöde (NZ/USA 2013)

It never ceases to amaze me, the courage of Hobbits... Der letztjährige Auftakt der „Der Hobbit“-Trilogie ließ den Großteil der Kritiker und Zuschauer gleichermaßen unbeeindruckt und enttäuscht die Kinosäle verlassen. Wie ich damals in meiner Kritik schrieb, konnte mich der „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ aber – selbst wenn die große Begeisterung ausblieb – im Großen und Ganzen überzeugen. Nun meldet sich Peter Jackson ein Jahr später zurück. Doch der Hoffnung, dass seine Fortsetzung „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ eine Qualitätssteigerung mit sich bringen würde, folgt ein herber Rückschlag, denn der zweite Teil der groß angelegten Trilogie macht noch mehr falsch als sein Vorgänger und scheitert vor allem erzählerisch auf ganzer Linie. Durfte man im Vorgänger noch vollends in Mitte...