Schlagwort: 2014

Filmkritiken

"Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" (CA/DE 2013) Kritik – Wir sind zum Glück verpflichtet

Autor: Pascal Reis „Happiness is sometimes loving two women at the same time.“ Was bedeutet es eigentlich, 'glücklich' zu sein? Nach beziehungsweise mit welchen Maßstäben lässt sich Glück überhaupt dimensionieren? Und ganz grundlegend: Was, zum Teufel, ist Glück?! All das sind Fragen, die man sich im Laufe seines Lebens in einer ruhigen Minute vielleicht mal stellen könnte, wohl primär in derlei Perioden, in denen man vom Glauben eingeholt wird, das es für einen selbst momentan so gar nicht rund läuft. Das wirklich Schöne dabei ist: Es gibt keine allgemeingültige Antwort, keine eingeschriebene Auskunft, die dich zufriedengestellt in den gerechten Schlaf entlässt, sondern nur ein konjunktivisches Prinzip. Genauso wenig ist es möglich, die erschlagenden Kräfte der Liebe zu rationalisieren ...
Neuer Podcast: DPUDS #1 – This is Spinal Tap vs. Prinzessin Mononoke
Der Perser und die Schwedin, Podcasts

Neuer Podcast: DPUDS #1 – This is Spinal Tap vs. Prinzessin Mononoke

Willkommen zum neuen Filmpodcast von Sebastian Moitzheim (Wasting Away) und mir. Wir lieben Filme – aber wir lieben nicht zwangsweise dieselben Filme. In Der Perser und die Schwedin zwingen wir uns gegenseitig zum Gucken unserer Lieblingsfilme. Ein Filmpodcast über Klassiker, Geheimtipps und das Gefühl, wenn man einem Freund einen Lieblingsfilm zeigt und der im entscheidenden Moment auf sein Smartphone guckt. In der ersten Folge unseres filmischen Austauschprogramms schauen wir die Kult-Mockumentary This is Spinal Tap und den Ghibli-Klassiker Prinzessin Mononoke. Wir reden über Hair-Metal, die veränderte Medienkompetenz der Zuschauer_innen und The Legend of Zelda. Natürlich würden wir uns auch bei diesem Podcast über iTunes-Reviews und/oder Patreon-Unterstützung freuen. Viel Spaß! ...
Filmkritiken

"Schändung – Die Fasanentöter" (DE/DK/SE 2014) Kritik – Ein Verbrechen verjährt niemals

Autor: Pascal Reis „Diese Person war ich nicht. Ich war nicht ich selbst...“ Jussi Adler-Olsen lässt das Herz von Krimipretiosen auf der ganzen Welt höherschlagen und suhlt sich daher auch zu Recht in internationaler Reputation. Seine Romane, oft äußerst drastisch in ihrer Gewaltschilderung und die Grenzen des konservativen Gestus durch menschliche Abgründe mit Anlauf überschreitend, verharren mit Wonne über Monate in den Bestsellerlisten. Bei einem solch rigorosen Leserandrang war es selbstverständlich nur eine Frage der Zeit, bis das erste Jussi Adler-Olsen-Buch auf die großen Leinwände projiziert werden sollte. Mit „Erbarmen“, Anbruch einer fünfteiligen Reihe, ist das dann auch im Jahre 2014 der Fall gewesen. Durch deutsche Subventionen finanziert, musste sich „Erbarmen“ als filmisc...
Filmkritiken

"Baymax – Riesiges Robowabohu" (USA 2014) Kritik – Die Walt Disney Animationsschmiede empfängt den Marvel-Superhelden-Überdruss

Autor: Pascal Reis „Are you satisfied with your care?“ Die Walt Disney Company ist wieder obenauf: Hatte sich zu Anfang des Millenniums noch angedeutet, dass die Animation Studios im direkten Kampf mit Pixar (inzwischen eine Tochtergesellschaft von Disney) und Dremworks den Kürzeren ziehen werden und somit ihre Vormachtstellung innerhalb des auf tricktechnische Kinderunterhaltung spezialisierten Marktes verlieren sollten, nahm der Aufwärtstrend 2010 mit „Rapunzel – Neu verföhnt“ seinen Lauf und kulminierte mit dem herzerweichenden Märchen „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ in einer kommerziellen Sensation. Und egal wie amtlich die Konkurrenz mit Hits wie „Well-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ oder dem „Drachenzähmen leicht gemacht“-Doppel auch aufgefahren hat, „Die Eiskönigin – Völl...
Filmkritiken

"Left Behind" (USA 2014) Kritik – Und Gott sprach: Wer nicht glaubt, der muss fühlen

Autor: Pascal Reis „Irene knew this was coming, the way it happnend, how could she know that?“ Für viele Menschen, selbst denen, die sich mit einer gewissen Affinität zum Medium ausgestattet sehen, dürfte die folgende Information womöglich eine Neuigkeiten bedeuten: Im Zeitraum von 2000 bis 2005 nämlich wurde eine dreiteilige Filmreihe produziert, die unter dem Namen „Left Behind“ jenen christlichen Glauben filmisch propagieren sollte, den Tim LaHaye und Jerry B. Jenkins schon in ihrer Romanvorlage breitgewalzt haben. In der Hauptrolle war damals ein gewisser Kirk Cameron (wer?) zu sehen und selbstverständlich findet ein solch religiös-verklärter Krempel wie die „Left Behind“-Trilogie ein nicht gerade klein gefächertes Publikum, welches sich in der dargebotenen Gesinnung wiederfindet u...
Filmkritiken

"Herz aus Stahl" (CN/GB/US 2014) Kritik – Brad Pitt rollt im stählerner Koloss durch Deutschland

Autor: Pascal Reis „Ideals are peaceful. History is violent.“ Du liebe Güte, was hatte er sich doch ins Aus geschossen, der David Ayer, als er da mit breiten Schrittes um die Ecke gebogen kam und seinen urbanen Thriller „Sabotage“ auf die Filmwelt losgelassen hat. Der Trailer versprach ein nihilistisches Manifest und das Comeback des charismatischen Muskelklotz Arnold Schwarzenegger, dem man schon so lang entgegengefiebert hat. Aber Pustekuchen, „Sabotage“ war ein tiefer Griff in die Toilettenschüssel, inkohärent erzählt, dass man Bezugspunkte beinahe mit der Lupe suchen musste, um trotzdem nichts zu finden und mit einem derart abstoßenden Zynismus signiert, dass es kein Pläsier bereitete, der chauvinistischen Rasselbande beim Arschlochsein zuzusehen. Dieses harsche Urteil wurde ...
Podcast: Die Abspanner #11 – Interstellare Spotttölpel
Die Abspanner, Podcasts

Podcast: Die Abspanner #11 – Interstellare Spotttölpel

In wenigen Stunden geht das aktuelle Jahr zu ende. Ein hervorragender Zeitpunkt, um liegengebliebende Podcasts online zu stellen. Jan, unser Überraschungsgast Matthias Hopf (Das Film Feuilleton) und ich sprechen über heißersehnte Trailer, schöne Serien und die Blockbuster Interstellar und Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 1. Viel Spaß! Inhalt: 000:00 - Diesmal ohne Mukke, gleich in die Vollen 001:33 - DVD-Schocks und TV-Serien 030:00 - Trailer-Time: A long, long time ago in a dino park far, far away 051:30 - Von Yeah bis Meh: Was wir sonst noch so gesehen haben 071:14 - Galaktisch: "Interstellar" von Christopher Nolan 115:00 - Propagandistisch: "Mockingjay Teil 1" Bei iTunes oder als RSS-Feed abonnieren!
Listen, Specials

Die besten Filme 2014: Conrad stellt seine Top 25 vor!

Autor: Conrad Mildner Wieder ist ein Jahr vorbei und es rieseln die Listen in unsere Browser. An dieser Stelle möchte ich gerne meine liebsten Filmsichtungen des Jahres präsentieren, besonders weil ich 2014 als ein starkes Kinojahr empfand. Zwar wurde es weiterhin schwerer vor lauter Hollywood-Franchises und Feel-Good-Sauce à la "Monsieur Claude und seine Töchter" die Fahne der Filmkunst hoch zu halten, doch gelang es so vielen Filmen mein Herz zu gewinnen, dass ich mich glatt dazu genötigt fühle eine große Top-25-Liste zusammen zu stellen. Allerdings, auch mit dem größten cineastischen Eifer gelingt es nicht alle Filme im Jahr zu sehen, von denen andere Filmfans begeistert waren. So schafften es u.a. Filme wie Lav Diaz' "Norte", "The Touch of Sin", "Citizenfour", "Magic, Magic", "Begeg...
Filmkritiken

"Dumm und Dümmehr" (USA 2014) Kritik – Wenn die Dummheit tiefe Falten wirft

Autor: Pascal Reis „Check out the hottiest at 12 o'clock.“ - „That's three hours away. Why can't I check 'em out now?“ In katatonischer Starre kauert er seit 20 geschlagenen Jahren in seinem klapprigen Rollstuhl vor sich hin: Llyod (Jim Carrey) hat den Schmerz seiner unerfüllten Liebe zu Mary Swanson offensichtlich nie überwunden. Jeden Mittwoch, seit eben diesen 20 Jahren, besucht ihn sein treuer Kumpel Harry (Jeff Daniels) nun schon, hat ihm die vollen Windel gewechselt und versucht, Llyod aus seinem scheintoten Zustand zu befreien. Erfolglos, bisher jedenfalls, denn als Harry dieses Mal schon gesenkten Hauptes von dannen ziehen wollte, wird es ihm von seinem langjährigen Freund um die Ohren geschrien: „Verarscht“! Es ist der Eröffnungsgag, episch soll er sein, der die sich über zwei...
Filmkritiken

"Die Behandlung" (BE 2014) Kritik – Belgien bereitet sein persönliches Stigma auf

Autor: Pascal Reis „Ich habe ein Recht auf Behandlung!“ Wer sich mal wieder bis in den Erdboden und noch tiefer herunterziehen lassen möchte, dem sei Hans Herbots „Die Behandlung“ ans Herz gelegt. Der auf dem gleichnamigen Roman der englischen Schriftstellerin Mo Hayder basierende Krimi sorgte schon im Zuge des Fantasy Filmfests für bedröppelte Minen, als er dem nach kinematographischer Phantastik lechzenden Publikum vor die Nase gesetzt wurde. Man muss sich aber erst einmal mit dem globalen Ansehen Belgiens befassen, um die tiefgreifende Dimension einzusehen, die sich hinter „Die Behandlung“ befindet: Durch den wallonischen Triebtäter Marc Dutroux, der sich an mehreren Kindern und Jugendlichen vergangen hat und den Pädophilen-Ringen, die immer wieder durch Razzien gesprengt wurden, mu...